Mozilla und Google werfen WOT raus thinkstock
Web of Trust

Mozilla und Google werfen WOT raus

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Wie man sich ins Aus katapultiert: Indem man ein Browser-Add-on zum sicheren Surfen anbietet und heimlich Nutzerdaten verkauft. So geschehen bei Web of Trust (WOT). Mozilla und Google ziehen Konsequenzen.

Aufgedeckt wurde das Datendebakel vom NDR. Ein Reporterteam hatte dem Anbieter über eine Scheinfirma Datensätze von drei Millionen Nutzern abgekauft. Grund genug für Mozilla und Google, zu reagieren und das Add-on aus dem Programm zu nehmen. Firefox und Chrome verzichten ab sofort also auf WOT. Schließlich soll das Add-on ja für Sicherheit sorgen und nicht Daten an Dritte weitergeben.


„Wir haben Beschwerden über Web of Trust erhalten, die damit zusammenhängen, wie transparent das Add-on arbeitet“, so Mozilla gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Wegen dieser Richtlinien-Verletzung sei das Add-on schließlich aus dem Angebot geflogen – und zwar so lange, bis der Hersteller diese Dinge korrigiert.


Statt den Verstoß zuzugeben und die Konsequenzen zu tragen, weisen die Entwickler von Web of Trust weiterhin jegliche Schuld von sich. Entsprechend findet sich auf der offiziellen Website auch keine Stellungnahme. Nur gegenüber der dpa ließ das Unternehmen verlauten: „Falls es Fälle gab, in denen Informationen nicht anonymisiert wurden, werden wir das natürlich prüfen und wenn notwendig Maßnahmen treffen.“


Was die Angelegenheit noch ein Stück verzwickter macht: Die WOT-Datenschutzbestimmungen weisen darauf hin, dass die Erweiterung Daten sammelt und an Dritte weitergibt, etwa IP-Adresse, Gerät, Betriebssystem und Browser. Nur gelten die laut WOT nicht als persönliche und identifizierbare Daten.