Google stellt neuen Cloud-Gaming Dienst Stadia vor Bild: Google

Google stellt neuen Cloud-Gaming Dienst Stadia vor

Auf der Game Developers Conference gab Google die Funktionen seiner neuen Game-Streaming-Plattform Stadia bekannt, die im Laufe des Jahres live gehen wird

Was kann Google Stadia?

Gerüchte, dass Google eine revolutionäre Cloud-Plattform für Gamer in Entwicklung hat, gab es schon länger. Jetzt gibt es endlich die ersten Details: Google Stadia (wie im Trailer deutlich wird, bezieht sich der Name auf Sportspektakel in Stadien, die seit Jahrhunderten die Menschen begeistern) ist eine neue, cloud-basierte Gaming-Plattform, die Gaming und Streaming vereinen soll und im Laufe des Jahres in den USA, Kanada, Großbritannien und dem Großteil Europas aktiviert wird. Dementsprechend ist Stadia für die Nutzung von zwei unterschiedlichen Gamer-Gruppen ausgerichtet: Menschen, die Videospiele spielen und manchmal selbst auf YouTube streamen und Menschen, die sich diese Spiele und Turniere gerne ansehen. Zu diesem Zweck soll Stadia sofortigen Zugang zu den liebsten Spielen einer Person ermöglichen – und zwar auf Laptop, Desktop,  Fernseher, Tablet oder Smartphone. Außerdem sollen die Spiele in Auflösungen von bis zu 4K und 60 Bildern pro Sekunde mit HDR und Surround Sound verfügbar sein. Im Klartext bedeutet das: Solange eine Internetverbindung vorhanden ist, kann man selbst die modernsten Games auf sämtlichen Geräten ohne Rucken und Stocken spielen. Möglich wird das durch Googles hauseigenes globales Netzwerk an Data Centers.


Entscheidend ist laut Google, wie Stadia mit anderen Google Services interagiert. Wenn beispielsweise jemand einem YouTouber dabei zusieht, wie er Assassin's Creed Odyssey spielt und auf der Video-Plattform YouTube streamt, soll mit Stadia nur ein Klick auf den Click to Play-Button ausreichen, um selbst auf schnellstem Wege, ins antike, virtuelle Griechenland befördert zu werden. Das Spiel soll sich in Sekundenschnelle öffnen, ohne dass irgendwelche Downloads, Updates, Patches oder langwierige Installationen nötig sind. Das Crowd Play-Feature gibt Gamern sogar die Möglichkeit, selbst mit ihren liebsten Streamern zu spielen.

Der Stadia-Controller

Eine Gaming-Plattform wäre natürlich nicht komplett ohne den dazu passenden Controller, den Google ebenfalls gleich mitliefert. Der Stadia Controller wurde laut Google basierend auf dem Feedback von Gamern entwickelt. Der Controller baut über W-Lan eine direkte Verbindung zu den Google Data Centern auf, um die bestmögliche Verbindung zu garantieren. Außerdem verfügt der Controller über einen Foto-Button für Bilder in superscharfer Auflösung und einen Google Assistant-Button mit eingebautem Mikrofon. Man kann beispielsweise dem Google Assistenten mitteilen, dass man an einer bestimmten Stelle im Spiel feststeckt. Der Assistent wird automatisch erkennen, wo im Spiel das Problem liegt und automatisch die hilfreichsten YouTube-Videos aufrufen, die einem durch die schwierige Stelle helfen können.

ControllerStadia

Google eröffnet ein eigenes Gamestudio

Google Stadia bietet auch für Entwickler völlig ungeahnte Möglichkeiten. Völlig klar, dass der Internet-Gigant auch in der Spieleentwicklung künftig ganz vorne mitmischen will. Richten soll es Stadia Games and Entertainment, Googles erstes hauseigenes Entwicklerstudio unter der Leitung von Jade Raymond, früher Managerin bei Ubisoft und Electronic Arts. Die Mitarbeiter von Stadia Games sollen eine völlig neue Generation von Games entwickeln und außerdem mit externen Entwicklerstudios zusammenarbeiten, um die höchstmoderne Google-Technologie für alle zugänglich zu machen. Als Partner wurden bereits Ubisoft, id Software und Q-Games angekündigt.


Bislang offen ist, wie gut die Internetverbindung sein muss, damit wirklich alle beliebigen Spiele streambar werden, bzw. wie Google die Kostenfrage lösen will. Wenn Spiele zukünftig nur noch gestreamt werden, stellt sich z.B. die Frage, ob die Spiele gekauft oder nur gemietet werden müssen und ob das in Form eines Abos oder eines Einmalkaufs stattfindet. Welche Spiele Googles neue Cloud-Streaming-Plattform unterstützen werden, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Assassin’s Creed und Doom Eternal wurden bereits in der Präsentation auf der Game Developers Conference bestätigt, darüber hinaus ist aber fraglich, ob konkurrierende Entwicklerstudios den neuen Service unterstützen werden.