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Schlechte Arbeitsbedingungen bei Microsoft

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Microsoft hat Ärger mit seinen Beschäftigten. Nach Standort-Schließungen klagen die Mitarbeiter, der Konzern wolle die Betriebsräte loswerden. Microsoft weist die Vorwürfe zurück.
Das berichtet Spiegel Online. Erst vor kurzem wurde Microsoft zu einem der beliebtesten Arbeitgeber der Welt ernannt und landete auf der Rangliste des Great Place to Work Instituts auf Platz vier. Allerdings schloss das Unternehmen kürzlich die Niederlassungen in Hamburg, Böblingen und Bad Homburg. Microsoft begründete die Schließung mit dem Homeoffice-Aspekt, auf den das Unternehmen nun verstärkt setzt. Laut einer Unternehmenssprecherin ermögliche Heimarbeit eine flexiblere Work-Life-Balance, zum aktuellen Zeitpunkt arbeite bereits die Hälfte aller MS-Beschäftigten von Zuhause aus.

Einige Mitarbeiter sehen das anders und halten die genannten Argumente für Ausreden. Vielmehr wolle Microsoft unbequeme Betriebsräte loswerden. „Microsoft verstößt seit Jahren massiv gegen Arbeitsrecht“, so ein Mitarbeiter gegenüber Spiegel Online. Die Arbeitszeit werde nicht systematisch erfasst. Viele Beschäftigte sollen 50 bis 60 Stunden pro Woche arbeiten, die Überstunden würden allerdings nicht ausbezahlt. In Bad Homburg wollte der Betriebsrat eine neue Arbeitszeitregelung erwirken. Statt einem Ergebnis gab es die Nachricht, dass der Standort geschlossen wird. Gute Zusammenarbeit bedürfe nicht mehr des täglichen Weges ins Büro, weshalb sich der Betrieb entschlossen habe, in der Welt des Arbeitens bei Microsoft in Deutschland ein neues Kapitel aufzuschlagen, so Microsofts damalige Begründung.