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Der Whistleblower

CeBIT: USA-Rückkehr für Snowden ausgeschlossen

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Die CeBIT ist gerade in vollem Gange und am gestrigen Mittwoch hat Edward Snowden auf der Messe gesprochen – per Videokonferenz. Das hatte der Whistleblower zu sagen.

Edward Snowden hat auf der CeBIT gesprochen – nicht etwa als Redner auf der Bühne, sondern zugeschaltet per Video. Noch immer sitzt der Whistleblower in Russland im Exil. Der Enthüllungsjournalist Glenn Greenwald, der Snowden beim Publikmachen der geheimen NSA-Dokumente half, war in Hannover zugegen.

 

Kein fairer Prozess

Im Gespräch mit dem Moderator Brent Goff wurde Snowden zwar keine neuen Geheimdienst-Interna los, erlaubte aber einen spannenden Blick auf seine Sicht der Dinge. In jüngster Vergangenheit war immer wieder zu hören, Edward Snowdens Anwälte verhandelten über die US-Rückkehr des Whistleblowers. „Ich will nach Hause kommen“, so Snowden. Er würde sich gerne vor einem ordentlichen Gericht verantworten, die herrschenden Gesetze ließen einen fairen Prozess aber nicht zu. Er würde sogar ins Gefängnis gehen, doch nur zu einer angemessenen Zeit. Die Geheimdienste fordern aber weiterhin eine lebenslange Haftstrafe. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Präsident Obama Snowden als eine seiner letzten Amtshandlungen begnadigt. Aber darüber darf Snowden nach eigener Aussage auf einer öffentlichen Konferenz nicht sprechen.


Erneut betonte der Whistleblower, dass er seine Enthüllungen nicht bereut. Viel wichtiger als sein Schicksal sei ohnehin das, was Geheimdienste weltweit täglich tun. Greenwald bekräftigte, Snowden haben andere Informanten inspiriert, Kontakt mit der Presse aufzunehmen, ging aber nicht näher darauf ein. Außerdem habe Snowdens Handeln ein Ungleichgewicht zwischen Geheimdiensten und Bürgern beendet. Dass die Unterlagen komplett veröffentlicht werden könnten, schließt Greenwald aber aus. Die Papiere enthielten zu viele Informationen über überwachte Personen, deren Privatsphäre bei einer Veröffentlichung gefährdet wäre.

 

Appell an die CeBIT-Gänger

Der Auftritt auf der CeBIT war nicht  Snowdens erster. Der Whistleblower sprach  bereits auf dem CCC-Kongress und bei der SXSW in Austin. Am Ende seiner Rede appellierte der Whistleblower direkt an das CeBIT-Publikum: „Geheimdienste suchen nicht nur nach Terroristen, sondern nach Personen, die Zugang zu geschlossenen Systemen haben, sie haben Systemadministratoren wie Sie im Visier.“ Grund dafür sei der Zugang zu privaten Daten. Das müsse durch brauchbare Verschlüsselungsmechanismen verhindert werden.