Beschäftigte im Erfurter Lager würden stark unter Druck gesetzt, so der Vorwurf. Wenn jemand  zu langsam arbeite, werde sein Arbeitstempo genau protokolliert. Außerdem sei es den Beschäftigten nicht gestattet, sich während der Arbeitszeit zu setzen. Zalando rechtfertigt sich mit der Aussage, viele Tätigkeiten in den Logistikzentren könnten ohnehin nicht im Sitzen ausgeführt werden. Ob man nach einem Jahr Betriebszugehörigkeit einen unbefristeten Vertrag erhält, darüber entschieden vor allem die Anzahl an Fehltagen sowie das Arbeitstempo.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Klamotten- und Schuh-Versandhändler mit derartigen Vorwürfen konfrontiert sieht. Das ZDF schickte bereits einen Reporter mit versteckter Kamera in ein Zalando-Logistikzentrum. Die Ausbeute: Die Erkenntnis, dass das Sitzen für siebeineinhalb Stunden verboten sei und es für mehrere Hundert Mitarbeiter nur eine einzige Toilette gebe.

Seit der Gründung im Jahr 2008 fährt Zalando Verluste ein. In den kommenden Wochen soll ein neuer Investor einsteigen. Gegen Ende des Jahres wolle sich der Anbieter schwarzen Zahlen nähern, so der Spiegel.