Wer sich am 30. Januar 2015 bei Facebook einloggt, stimmt den neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen automatisch zu. Wer nicht damit einverstanden ist, dem bleibt nichts anderes übrig als sich abzumelden. Aber was will Facebook mit den neuen Bedingungen eigentlich bezwecken? Facebook verspricht Nutzern mehr Einstellungsmöglichkeiten für Privatsphäre und Sichtbarkeit. Aber Facebook will auch die Werbung stärker auf den Nutzer zuschneiden – und dafür das Nutzungsverhalten stärker verfolgen.

Noch mehr Nutzerdaten

Aktuell wertet Facebook lediglich aus, wie sich der Nutzer im sozialen Netzwerk verhält. Künftig wird Facebook das Internetverhalten auch auf fremden Seiten auswerten, um noch zielgenauere Anzeigen zu schalten. Nun wird befürchtet, dass der Anbieter die Facebook-Daten mit den WhatsApp-Daten zusammenführt. Sollte Facebook das tatsächlich in Erwägung ziehen, werde dies per Anordnung untersagt, so der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar. Laut Facebook ist WhatsApp jedoch nicht von den neuen AGB betroffen.

Was Facebook außerdem macht: Nicht nur den digitalen Aufenthaltsort des Nutzers auswerten, sondern auch den realen. Facebook kann so die Nutzer beispielsweise darüber informieren, welche Freunde sich gerade in der Nähe befinden oder welche Restaurants erreichbar sind. Immerhin: In den Smartphone-Einstellungen lässt sich zumindest dieses Feature abschalten, indem man die Standortdaten abschaltet. Und auch sonst will der Anbieter neue Einstellungsmöglichkeiten und Übersichten zur Verfügung stellen, die die Datenauswertung transparenter machen sollen.

Illegale Anpassung?

Allerdings sei schon allein die Tatsache, dass Facebook die AGB ohne Nutzerzustimmung ändert, illegal, so Rechtsanwalt Christian Solmecke. Ein Vertrag über Allgemeine Geschäftsbedingungen ist nach deutschem Recht für beide Seiten bindend und kann nicht einseitig geändert werden.

Unter diesem Link könnt ihr die Werbeeinstellungen ändern.

Wie sieht’s bei euch aus: Meldet ihr euch jetzt ab?