Nvidia Shield: Ob das was wird? Nvidia

Nvidia Shield: Ob das was wird?

Rate this item
(0 votes)

Konsolen auf Androidbasis haben bisher im großen Stil versagt – das ist spätestens seit dem Megaflop Ouya bekannt. Nvidia wagt mit dem neuen Set-Top-Box/Konsolen-Hybrid Nvidia Shield trotzdem einen neuen Versuch.

PS4 und Xbox One sind gerade die unangefochtenen Könige der Wohnzimmer, wenn es um Gaming geht, aber auch durch zahlreiche Video-on-Demand-Optionen haben Konsolen bei so manchem Anwender die Set-Top-Box abgelöst. Ab und an traut sich ein besonders ambitionierter Hersteller mit einem Konkurrenz-Produkt auf Android-Basis hinter dem Ofen hervor, das den „richtigen“ Konsolen die Schneid abkaufen soll – und versagt dabei in der Regel. Mit Shield hat Nvidia nun ein neues Gerät vorgestellt, das sich als Set-Top-Box/Konsolen-Kreuzung behaupten will.

 

Die Shield-Spezifikationen

Bei der Nvidia Shield handelt es sich um eine recht stylische schwarze Box, in deren schmalen Gehäuse der hauseigene Tegra X1-Prozessor mit acht Kernen zum Einsatz kommt. Dazu gibt’s einen Grafikprozessor der Maxwell-Generation mit 256 Recheneinheiten und drei Gigabyte RAM. Nvidia schreibt dieser Hardware die doppelte Power der Xbox 360 zu. Ab Werk ist die Shield-Box jedoch mit mageren 16 Gigabyte an internem Speicher ausgestattet, was eine microSD-Karte zum Pflichtkauf macht. Die restlichen Anschlüsse: HDMI, USB 3.0 und microUSB. WLAN-ac ist ebenfalls an Bord, genau wie Bluetooth 4.1.

 

Die Shield-Games

Zum Start soll es für Nvidia Shield satte 50 Games geben, darunter Hits wie Borderlands, Doom 3, Crysis 3. Aufgrund der Hardware-Ausstattung laufen die meisten Spiele aber nicht nativ auf der Shield, sondern müssen per Streaming bemüht werden. Hier kommt der für Mai angekündigte Dienst Grid ins Spiel, der ähnlich wie PlayStation Now funktioniert und für den Nvidia ordentlich Geld in die Hand nimmt. Leistungsstarke Rechenzentren sollen technisch anspruchsvollere Games wie Batman - Arkham Knight und The Witcher 3: Wild Hunt in ordentlicher Qualität auf die heimischen Fernseher spiegeln. Wer gerne in 1080p bei 60 Bildern pro Sekunde spielt, braucht aber eine 30-Mbit-Leitung, was das Gerät für einen großen Teil der potenziellen Käuferschaft schon mal disqualifiziert. Der Anbieter wird in nächster Zeit ein entsprechendes Abo-Modell ankündigen, wenngleich sich die Spiele auch kaufen lassen – aber eben weder in physischer Ausführung noch als Download, sondern nur als Stream. Immerhin soll den käuflich erworbenen Games ein Steam-Code beiliegen.

 

Der Name

Warum sich Nvidia keinen coolen neuen Namen für die Box überlegt hat und stattdessen Shield drittverwertet? Wüssten wir auch gern. Schließlich sind schon die ersten beiden Ableger ihren Prognosen als Verkaufsschlager nicht ganz gerecht geworden. Wir erinnern uns: Das erste Shield-Modell aus dem Jahr 2013 verstand sich als eine Art PC-Handheld-Hybrid, der dann aber in Shield Portable umbenannt wurde, um den Titel für das Shield Tablet freizumachen. Und jetzt also schon wieder Shield.


Immerhin bietet Shield für 200 Dollar – zumindest theoretisch – ein ordentliches Gesamtpaket für Home-Entertainment-Fans, die weder High-End-PC noch aktuelle Konsole besitzen und so einige junge Klassiker in ordentlicher Qualität nachholen können. Dank Android-OS lassen sich außerdem zig Apps nachrüsten, sodass in Sachen Video-on-Demand keine Wünsche offen bleiben sollten. Aber: Ob sich der klassische Gaming-Enthusiast – der sich gerne Retail-Versionen ins Regal stellt und die Infrastruktur von Microsoft, Sony & Co. zu schätzen weiß – davon überzeugen lässt? Wir haben da unsere Zweifel.


In den USA erscheint Nvida Shield im Mai zum Preis  von 200 US-Dollar. Wann und zu welchem Preis das Gerät auch hierzulande in den Handel einzieht, ist noch nicht bekannt.