Hologramme fürs Eigenheim? Bild: Looking Glass

Hologramme fürs Eigenheim?

Die neue Kickstarter-Kampagne des Start-Ups Looking Glass verspricht holographische Displays. Zuerst sollen damit vor allem Grafikdesigner angesprochen werden. 

Hologramme werden Bestandteil unseres Alltags

Hologramme gelten als der ultimativ heilige Gral der Technologie, nicht nur in Science Fiction-Filmen, auch im echten Leben. Mit interaktiven Hologrammen ließe sich viel anstellen: Gespräche in Fernbeziehungen würden sich einen Ticken realer anfühlen oder man könnte sich das geliebte, aber bereits verstorbene Haustier ins Wohnzimmer projizieren lassen. Mal ganz abgesehen von den vielen Einsatzbereichen in Forschung und Wissenschaft. Firmen mit dem nötigen Kleingeld nutzen Hologramme schon länger als werbewirksame Spielereien, wie z.B. Ralph Lauren oder Burberry, die bereits holographische Modenschauen veranstalteten. In Japan gibt es mit Hatsune Miku sogar einen völlig synthetischen Pop-Star, der es zu einem recht ansehnlichen Bekanntheitsgrad brachte. In der Realität sind Hologramme, genauso wie die ähnlich heiß ersehnten Hover Boards, aber bislang kaum für die Allgemeinheit zugänglich, auch wenn zig Firmen bereits seit Jahren daran werkeln, die aus Filmen wie Star Wars, Minority Report und Avatar bekannten, bewegten 3D-Bilder in unsere Wohnzimmer zu bringen.


Eine der ersten Firmen, die darin einen greifbaren Erfolg erzielen konnte, ist das Start-up Looking Glass. Nachdem das Unternehmen bereits vergangenes Jahr den sogenannten HoloPlayer One auf den Markt brachte, hat sich Looking Glass nun mit einem ausgereifteren Endprodukt speziell für 3D-Designer zurückgemeldet. Das Produkt mit dem schlichten Namen „The Looking Glass“ kann seit gestern auf der Crowdfunding Plattform Kickstarter unterstützt werden. Das Funding-Ziel von 50,00 $ wurde dabei schon am ersten Tag bei Weitem übertroffen.

Ein neues Tool für Designer

The Looking Glass nutzt dazu eine ähnliche Technologie wie der Vorgänger HoloPlayer One. Es erzeugt 45 verschiedene Ansichten eines dreidimensionalen Modells. Mit einem Linsenrasterbild werden diese unterschiedlichen Ansichten aus unterschiedlichen Winkeln dargestellt, wodurch ein holografischer Effekt erzeugt wird, mithilfe dessen verschiedene Teile des Objekts gesehen werden können – je nachdem, von wo man das Bild betrachtet.
Das Start-up hat sich dabei vorgestellt, dass The Looking Glass vor allem bei Künstlern und Designern Anklang finden wird, die bereits jetzt mit 3D arbeiten, also z.B. Video-Spiel-Entwickler, Produkt-Designer, Ingenieure und Architekten, die so im wahrsten Sinne des Wortes eine ganz neue Perspektive auf ihre Arbeiten erlangen können. Außerdem lässt sich der neuartige Hologramm-Bildschirm mit anderen Geräten verknüpfen, darunter z.B. mit dem Leap Motion Controller, den Joy-Con-Kontrollern von Nintendo oder anderen Geräten zur Bewegungssteuerung, wodurch in Echtzeit mit den Hologrammen interagiert werden kann.

Die technischen Voraussetzungen

Um The Looking Glass zum Laufen zu bringen, ist immer noch ein Host-Computer vonnöten, am besten einer mit Intel Core i5-Prozessor, 4GB RAM und mindestens einer Nvidia GTX 1060 Grafikkarte (und dazu einem HDMI-Anschluss für die Display-Daten und einem USB-Anschluss für die Stromversorgung). Was die Software betrifft, wird The Looking Glass OBJ-, FBX-, STL- und gLTF-Formate unterstützen, außerdem gibt es ein Export-Tool, mit dem Objekte direkt aus der 3D-Entwicklungssoftware Maya gezogen werden können. Das Start-up arbeitet darüber hinaus an Werkzeugen, die eine Liveansicht von Objekten in Maya, Zbrush, Blender, Tinkercad und Solidworks direkt auf The Looking Glass ermöglichen.
The Looking Glass wird es in zwei Größen zu kaufen geben: Ein 8,9 Inch-Modell um 600$ und ein 15,9 Inch-Modell um 3000$. Die ersten 100 Modelle werden laut Looking Glass bereits im September 2018 versendet, der Rest soll im Dezember folgen.


Ob The Looking Glass den Weg für Hologramme in Massenproduktion ebnet? Wir sind gespannt!

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