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NSA: Abhörskandal nimmt groteskere Formen an

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US-Whistleblower Edward Snowden hat über die britische Zeitung Guardian neue Informationen zum NSA-Abhörskandal veröffentlicht. Erst jetzt wird das wahre Ausmaß der Schnüffelei bekannt.
Dass eine Überwachungssoftware mit dem Namen XKeyScore existiert, ist schon länger bekannt. Nun kommt allerdings raus: Das Programm gewährt entgegen der Aussage der NSA auch Personen ohne besondere Befugnis Zugriff auf Unmengen an Daten. Ganz ohne richterlichen Beschluss lassen sich damit E-Mails, Chats oder Browserverläufe in Echtzeit mitlesen. Fast unnütz zu erwähnen, dass so Unmengen an Daten gespeichert werden. Laut einem NSA-Bericht wurden 2012 innerhalb von 30 Tagen 41 Milliarden Datensätze gesammelt. Dabei nimmt der Geheimdienst keine Rücksicht auf Ländergrenzen. Nicht nur Daten über US-Bürger sind davon betroffen, auch der Bundesnachrichtendienst und das Bundesamt für Verfassungsschutz setzen die Software XKeyScore ein. Die Ausbeute: rund 500 Millionen Datensätze aus Deutschland, so der Spiegel.

Laut einer NSA-Pressemitteilung hat nur ein ausgewählter Personenkreis Zugriff auf das Programm. Edward Snowden habe nicht mit XKeyScore gearbeitet. Er behauptet das Gegenteil. Schenkt man dem Whistleblower glauben, so geht die Bedienung erstaunlich leicht von der Hand. Wer damit arbeitet, trägt  einfach Daten wie den Namen der zu überwachenden Person sowie den gewünschten Überwachungszeitraum ein, um eine Liste von Mails ausgespuckt zu kriegen. Alle anderen Daten liest die Behörde mit dem sogenannten DNI Presenter mit. Die Handhabung sieht ähnlich wie bei XKeyScore aus. Auslesen lässt sich alles, was extrahierbar ist, so Snowden.