Die Frage, die über der Veranstaltung thront: Kann Apple in der Post-Steve-Jobs-Ära noch innovativ sein? Zumindest gibt sich der Konzern alle Mühe. Im Mittelpunkt des Abends stand eindeutig iOS 7, die neue Version des hauseigenen Betriebssystems.

iOS7

Als erstes sticht der komplett neue Look der Oberfläche ins Auge. Die App-Icons fallen ein ganzes Stück dezenter aus als bisher, erstrahlen in einheitlichem Design. Darauf packt Apple durchsichtige Menüflächen und 3D-Animationen. Das Funktionsgrundgerüst behält der Anbieter bei, stattet es aber mit einigen neuen Funktionen aus. Zum Beispiel mit dem sogenannten Control Center, das schnellen Zugriff auf die wichtigsten Einstellungen gewährt, also Wlan ein- und ausschalten oder den Flugzeugmodus aktivieren. Zudem bohrt Apple endlich die veraltete Multitasking-Fähigkeit des OS auf. Apps können deshalb Updates im Hintergrund laden. Die Galerie-App bietet nun eine bessere Sortierungsfunktion. Die Airdrop-Funktion gewährleistet einen raschen Datenaustausch zwischen Apple-Geräten.

Mac OS Mavericks

Die neue Version des „großen“ Apple-OS führt eine Option ein, mit der sich das Menü über mehrere Bildschirme verteilen lässt; integriert eine optimierte Suchfunktion, die sich über mehrere Tabs anwenden lässt. Cool: Die überarbeitete Tag-Funktion zeigt nun auch Dokumente an, die in unterschiedlichen Ordnern gelagert werden, solange sie mit dem gleichen Tag markiert wurden. Außerdem finden der Kartendienst Maps und die Lese-App iBooks ihren Weg auf das Betriebssystem. Apps lassen sich nun übrigens auf Wahl auch im Ruhezustand aktualisieren.

iTunes Radio

Vom Musik-Streaming-Kuchen will Apple ebenfalls ein Stück abhaben und erklärt mit iTunes Radio Spotify & Co. den Sound-Krieg. Ähnlich wie die Vorbilder, bietet der Dienst Sender und Radiostationen sortiert nach Genre an. Natürlich lassen sich auch eigene Sender anlegen. In iOS 7 ist die Anwendung standardmäßig integriert und steht sowohl für iPhone, iPad und iPad Touch zur Verfügung als auch für Macs und Apple TV. Erst mal startet iTunes Radio in den USA, weitere Länder sollen später folgen.

Macbook Air

Nun zur Hardware. Auch wenn der Fokus der diesjährigen WWDC primär auf der neuen Software lag, gibt’s auch im Mac-Segment Neues zu vermelden. Apple hat dementsprechend eine überarbeitete Version des Macbook Air gezeigt. Mit Intels neuer Haswell-Prozessoren-Generation ausgestattet, sollen die neuen Modelle bis zu zwölf Stunden Akkulaufzeit bieten. Außerdem wird nun der neue Wlan-Standard 802.11ac unterstützt. Erhältlich sind die neuen Geräte ab sofort.

Mac Pro

Von vielen jahrelang herbeigesehnt, erhört Apple die Gebete der Mac-Profis und spendiert dem Mac Pro ein großzügiges Update. Neues Aussehen, Zwölfkern-Prozessor, schneller Flash-Speicher und ein Thunderbolt-2-Anschluss – das sind die Eckdaten des neuen Apple-Rechners. Eine Unterstützung von 4K-Displays ist übrigens ebenfalls an Bord, einen genauen Veröffentlichungstermin konnte der Hersteller noch nicht nennen.