Das gibt die Bundesregierung im Rahmen der Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion bekannt. Die Infos stammen dabei aus dem Informationssystem der Polizei inpol-Z. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 wurden „nur“ 102.000 Handys gestohlen. Im Jahr 2014 wurden bislang bereits 100.630 gestohlene Handys und Smartphones gemeldet.

Maßnahmen gegen Handy-Diebstahl

Theoretisch lässt sich jedes Smartphone anhand seiner IMEI-Nummer (International Mobile Equipment Identity) identifizieren. Sobald das Mobiltelefon nämlich eingeschaltet wird, überträgt sich diese Gerätenummer ins Mobilfunknetz. Anschließend lässt sich das Gerät anhand dieser Nummer prinzipiell orten und sperren. Die Innenminister der Länder wollen nun prüfen lassen, ob man die Handydiebstähle etwa durch die Sperrung der IMEI künftig eindämmen könnte. Die Linksfraktion ist dennoch skeptisch. Ein Sprecher: „Das klingt erst einmal verlockend. Die zentrale Speicherung der Handy-Daten aller Bürger ist aber auch mit immensen Datenschutzproblemen verbunden“.

Es ist übrigens nicht das erst Mal, dass es Diskussionen über eine Fernsperr-Option für Handys gibt. Allerdings brachten die Provider E-Plus und T-Mobile damals Bedenken an, Übeltäter könnten die IMEI-Nummern leicht selbst überschreiben. Zuletzt hatte im Mai der Bremer Innensenator Ulrich Maurer (SPD) eine bundesweite Datenbank für gestohlene Mobiltelefone gefordert. Zwar sei sich Maurer darüber im Klaren, dass sich echte Profis oder gar international agierende Banden nicht durch derartige Maßnahmen ausschalten lassen, allerdings könne man so immerhin den Großteil der Täter treffen und die Straftaten eindämmen.

Smartphone fernsperren

Die Hersteller stellen teilweise bereits ähnliche Optionen zur Verfügung. Beispielsweise Apple bietet Ortungs- und Sperrfunktionen bereits mit den Einstellungen „Mein iPhone suchen“ beziehungsweise „Mein iPad suchen“ an. So lassen sich gestohlene Apple-Geräte leicht per Fernzugriff aushebeln. Google und Microsoft haben ähnliche Funktionen im Repertoire.