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Gefährlicher Streamingdienst

Familienministerium warnt vor YouNow

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Die Streaming-Plattform YouNow hat einen schlechten Ruf. So schlecht, dass nun sogar das Familienministerium davor warnt. Wir erklären, warum der Dienst so verrufen ist.

YouNow ist eine Livestreaming-Plattform, mit der sich die Nutzer per Webcam oder Smartphone-App filmen und ihre Aufnahmen auch in Echtzeit ins Netz übertragen können. Das Problem: Vor allem bei Kindern und Jugendlichen ist der Dienst beliebt, was immer mehr Pädophile anlockt und Mobbing durch Mitschüler erleichtert. Das Bundesfamilienministerium warnt nun vor den Gefahren: „Kommunikationsplattformen wie YouNow sind hoch problematisch.“ Schließlich verleite das Netzwerk junge Nutzer dazu, Einblicke in ihre Privatsphäre zuzulassen.

 

Eltern aufgepasst!

Ein weiteres Problem: YouNow lässt nicht nur Videostreams zu, sondern auch einen Text-Chat und ist mit einem Likebutton für die Videos ausgestattet. Dass viele der jugendlichen Streamer auf diese Likes aus sind, machen sich Pädophile zunutze, die den Streamern ein „Gefällt mir“ im Gegenzug für anzügliche Handlungen versprechen. Dazu kommt noch eine gewisse Grundnaivität der Nutzer selbst, die teils ihre Handynummern oder gar Adressen einblenden.


Prinzipiell erlaubt YouNow die Nutzung erst ab 13 Jahren, „betreibt aber keinerlei Vorsorge, um Kinder und Jugendliche wirkungsvoll vor Übergriffen und Gefährdungen zu schützen“, so der Sprecher des Ministeriums weiter. YouNow verbietet außerdem sexuelle Handlungen in Wort und Bild, kontrolliert die Einhaltung der Regeln allerdings unzureichend. Das Problem: Das muss der Anbieter auch gar nicht, denn rein rechtlich ist YouNow lediglich dazu verpflichtet, anstößige Inhalte nach entsprechenden Hinweisen entfernen. Auch wenn der Dienst wohl erstmal nicht belangt wird, gilt: Lieber Finger weg.