Also doch: Merkel wurde abgehört getty images

Also doch: Merkel wurde abgehört

Nachdem vergangene Woche bereits erste Hinweise auftauchten, liefert die US-Regierung laut einem Medienbericht nun die vermeintliche Bestätigung: Angela Merkel wurde vom US-Geheimdienst bespitzelt.
Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf US-Regierungsvertreter. Präsident Obama soll bis vor wenige Wochen nichts von den Lauschangriffen gewusst haben. Die Abhöraktion sei erst im vergangenen Sommer eingestellt worden, nachdem die Regierung eine Untersuchung in Auftrag gegeben hatte. Das Ergebnis: Die NSA überwache rund 35 internationale Spitzenpolitiker. Nach Bekanntwerden dieses Sachverhaltes, habe das Weiße Haus einige der Abhöraktionen gestoppt, darunter auch die gegen Angela Merkel, so ein hochrangiger Regierungsvertreter. Bei der NSA liefen derart viele Lauschangriffe parallel, sodass es kaum praktikabel wäre, Obama über alle zu informieren. Der Präsident bestimme zwar die grundsätzlichen Richtlinien der Informationsbeschaffung, spezifische Ziele würden aber von nachgeordneten Stellen wie der NSA festgelegt.

In der Zwischenzeit hat die NSA einen Artikel der Bild am Sonntag dementiert, laut dem Obama seit 2010 von der Überwachungsaktion gewusst habe. Außerdem sei auch Angela Merkels vermeintlich abhörsicheres Handy angezapft worden, das die Kanzlerin erst im Sommer erhalten habe. Zudem gibt es Hinweise, dass die US-Botschaft in Berlin, welche rund 800 Meter von Merkels Amtssitz entfernt liegt, an den Lauschangriffen beteiligt war. Laut Spiegel arbeitet dort eine geheime Einheit von NSA und CIA, die die mobile Kommunikation im Regierungsviertel überwacht.