35 Jahre Haft für Wikileaks-Whistleblower Bradley Manning getty images

35 Jahre Haft für Wikileaks-Whistleblower Bradley Manning

Das Urteil im Fall Bradley Manning wurde gefällt: Der Whistleblower, der unter anderem für den Verrat von Militärgeheimnissen angeklagt wurde, muss 35 Jahre in den Knast.
35 Jahre Haft für einen 25-Jährigen, das ist harter Tobak. Immerhin blieb Richterin Lind mit ihrem Urteil hinter den von der Anklage geforderten 60 Jahren zurück. Sogar die Höchststrafe von 90 Jahren wäre nach den Schuldsprüchen des Verfahrens möglich gewesen. Die USA will mit diesem Urteil ohne Frage ein Exempel statuieren: Whistleblower werden nicht begnadigt.

Die Untersuchungshaft von 1.294 Tagen wird dem Angeklagten bei seiner Haft angerechnet. Hat er ein Drittel der Strafe abgesessen, kann er einen Antrag auf Aussetzung der Strafe zur Bewährung stellen. Bei guter Führung könnte Manning nach 18 Jahren wieder frei sein. Die Höhe der Strafe führt außerdem dazu, dass der Fall dem Appellationsgericht der US-Armee vorgelegt wird. Anschließend besteht die Option, den Obersten amerikanischen Gerichtshof, den Supreme Court, anzurufen. Manning wird zudem unehrenhaft aus der Armee entlassen.

Im März hatte sich Manning noch zu seiner Informantenrolle für Wikileaks bekannt. „Ich halte diese Dokumente nach wie vor für einige der wichtigsten unserer Zeit“, so der Angeklagte in seinem Plädoyer. Kürzlich dann doch die Entschuldigung. Er habe geglaubt, Menschen durch seine Handlungen helfen zu können und sich daher nicht an die offiziellen Befehlswege gehalten.

Die Bürgerrechtsorganisation ACLU erklärte den Tag der Urteilsverkündung zum Trauertag.