Deutsche Mail-Anbieter scannen die Mails ihrer Kunden nicht getty images
Wer scannt und wer nicht?

Deutsche Mail-Anbieter scannen die Mails ihrer Kunden nicht

Nachdem Google einen Pädophilen anhand seines GMail-Kontos überführt hat, steht fest: Die US-Mail-Anbieter scannen die Accounts ihrer Nutzer. Deutsche Provider handhaben das anders.

E-Mail-Anbieter wie die Deutsche Telekom und die United Internet-Angebote Web.de und GMX scannen die E-Mails ihrer Kunden nicht auf illegale Inhalte wie Kinderpornografie, sagten Sprecher der Unternehmen gegenüber der dpa. Die Mails würden lediglich auf Viren und Spam geprüft. „Eine inhaltliche Überwachung der E-Mails halten wir nicht für vereinbar mit deutschem Datenschutz“, heißt es von Seiten UIM.

 

Google überführt Pädophilen

Bei Google sieht das anders aus. Der Anbieter fand kürzlich ein kinderpornografisches Foto im Konto eines GMail-Nutzers, der sodann überführt werden konnte. So gut die Nachricht an sich ist, sie wirft auch die Frage auf: Welche Infos scannt Google sonst noch? Google rechtfertigt sich in einer Stellungnahme: per GMail verschickte Mails würden lediglich auf kinderpornografisches Material untersucht werden. Allerdings sei auch das bereits ein Verstoß gegen deutsches Recht, wie Rechtsanwalt Thomas Stadler in seinem Blog ausführt.


Doch nicht nur Google, sondern auch andere US-Unternehmen, darunter Facebook und Microsoft, durchsuchen die Inhalte ihrer Nutzer, wie BBC mitteilt. Sämtliche Unternehmen nutzen die Software PhotoDNA, welche die Ergebnisse dem National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) zur Verfügung stellt, bevor die Fälle bei den US-Strafverfolgungsbehörden zur Anzeige gebracht werden.