CeBIT 2015: Der digitale Alltag Deutsche Messe
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CeBIT 2015: Der digitale Alltag

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Die CeBIT 2015 vollzieht in diesem Jahr endgültig die Rückbesinnung hin zur Business-Messe. Das wichtigste Thema: Die Digitalisierung von Wirtschaft und Alltag.

China ist in diesem Jahr offizieller CeBIT-Partner. Deshalb eröffnete Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntagabend die Messe zusammen mit Chinas Vizepremier Ma Kai und Alibaba-Gründer Jack Ma. Ma zeichnete in seiner Rede eine Zukunft, deren Geschäftsideen von Digitalisierung geprägt sind. Und untermauerte seine Ansprache, indem er live bei Alibaba eine Briefmarke kaufte und per Gesichtserkennung bezahlte. Nicht das einzige Beispiel für die Digitalisierung.

 

Alles kommuniziert

Das Internet ist aus dem Computer in Alltagsgegenstände gesprungen. Die CeBIT hat dem Phänomen einen Namen gegeben. Die diesjährigen Messe steht unter dem Motto d!conomy, was die Verschmelzung von digitaler Welt und Wirtschaft beschreibt. Produktionsanlagen und Waren kommunizieren untereinander und Alltagsgegenstände werden smart – was hilfreich sein kann: Die Telekom hat ein Fahrrad vorgestellt, das Stürze erkennt und im Notfall Hilfe ruft. Das Phänomen lechzt aber auch nach immer mehr Nutzerdaten: Samsung hat einen neuen Spiegel mitgebracht, der dem Nutzer passende Klamotten und Mode-Accessoires zum Kauf einblendet – Schneewittchen 2.0.


Damit dringt die Industrie klar weiter in die Privatsphäre vor. Die zunehmende Digitalisierung fördert aber auch immer größere Datenmengen, die analysiert werden wollen – und infolgedessen ein größeres Sicherheitsrisiko, um das sich die Verantwortlichen kümmern müssen.

Die Branche profitiert primär aber von dieser Entwicklung, was sich schon an den Besucherzahlen der CeBIT ablesen lässt. Erstmals seit 2001 wächst die Messe wieder. Bis Ende der Woche werden 200.000 Fachbesucher erwartet, die die Neuheiten der insgesamt 3.300 Aussteller begutachten. Zwar sind dieses Jahr nicht wirklich mehr Firmen vertreten als letztes Jahr, laut Messechef Oliver Frese haben jedoch viele Unternehmen ihre Stände vergrößert, was die Messefläche um sechs Prozent wachsen ließ. Vorträge und Events zu den Themen Big Data, Cloud Computing und Security sollen der CeBIT 2015 ebenfalls Schwung verleihen. Unter anderem werden Edward Snowden (zugeschaltet) und Journalist Glenn Greenwald sprechen.

 

Starker Partner China

Und mit China habe die CeBIT das stärkste Partnerland überhaupt im Boot. „Die Chinesen haben das Potenzial, die globale IT-Karte massiv zu verändern“, so Frese. Da sind sich alle einig. Merkel bezeichnete China in ihrer Eröffnungsrede als Deutschlands wichtigsten Handelspartner außerhalb der EU und Chinas Regierungschef Li Keqiang Deutschland als wichtigen Pionier bei der Wirtschaftsdigitalisierung. Als nächstes wollen die beiden Länder ein internationales Regelwerk für IT-Sicherheit etablieren und Hindernisse, die einem globalen Markt entgegenstehen, überwinden. Wichtig seien jetzt Berechenbarkeit, Verlässlichkeit und Gleichbehandlung für Unternehmen beider Länder, so Merkel.